info@msc-linsburg.de
www.msc-linsburg.de

Renntermin für 2022 stehen fest

Hallo Freunde des Stock-Car Sports!

Ein neues Jahr steht vor der Tür und die Teams der IGNW haben die Renntermine für 2022 festgelegt. Die Termine findet ihr an der gewohnten Stelle.

Da allerdings zum jetzigen Zeitpunkt niemand sagen kann, wie sich die Corona-Pandemie weiterentwickelt, können die Termine nur unter Vorbehalt genannt werden. Sobald sich Änderungen ergeben, könnt ihr sie auf dieser Seite finden, ich empfehle euch daher, öfter mal hier reinzuschauen.

Jetzt wollen wir nur hoffen, dass wir endlich wieder eine Rennsaison hinbekommen, ohne Auflagen, die eine Veranstaltung nahezu unmöglich machen. Aber, irgendwann müssen wir ja wieder zu einem einigermaßen normalen Leben zurückkommen.

Nun ja, jetzt haben wir erst mal wieder ein Ziel, wo wir drauf zuarbeiten können, den Rest werden wir auf uns zukommen lassen müssen.

Übrigens, die gesetzten Startnummern bleiben bestehen, ebenso die Rahmenausschreibung.

Jetzt wünsche ich euch allen ein besinnliches Weihnachtsfest und kommt gesund ins neue Jahr 2022.

Euer Jochen und das gesamte IGNW – Team

Der Weihnachtsmann……

…..war bei uns bereits letzte Woche unterwegs und hat an unsere Mitglieder über 100 Wintermützen verteilt.

Wir wünschen allen Freunden des Motorsports ein schönes Weihnachtsfest und hoffen sehr, dass wir in 2022 wieder mit euch Rennen fahren können!

Der Vorstand vom 

                           MSC Linsburg e.V.

Bangers Rennen in Emmen 25.09.2021

Nach der langen Corona-Pausenzeit war mal wieder ein Rennen in Emmen . Am 25.09.2021 fand in Emmen in der Niederlande ein  Bangers Racing statt .  Wie im Jahr 2016 und 2019  war auch der MSC Linsburg vor Ort , dieses mal nur als Zuschauer. Eine kleine Abordnung  vom Vorstand sowie zwei , drei Interessiert sind nach Emmen gefahren um sich dieses Rennen anzuschauen . Auch wenn der MSC dieses Jahr nicht mitgefahren ist , war der Tag dort ein voller und interssanter Moment!!

Und wir hoffen 2022 dort wieder auch einen oder zwei Fahrer zu stellen.


Hier ein paar Bilder vom Tag:

Trainingsrennen  auf dem Uhlenkörperring in Uelzen

Am vergangenen Wochenende  25. 09.2021 haben unsere Fahrerin Denise Kernein und unsere Fahrer Hauke Plumhoff und Gino Poremski die derzeitige rennfreie Zeit genutzt und waren mit ihren Fahrzeugen auf dem Uhlenkörperring in Uelzen zum testen von verschiedensten neuen Komponenten für die neue Rennzeit 2022

Hier ein paar Bilder vom Tag:

35 Jahre Stock-Car in Linsburg: Hitze, Beulen und heulende Motoren

HARKE-Serie „Historischer Freitag“: Stockcar-Rennwochenende fällt zum zweiten Mal coronabedingt aus

Brütende Hitze wie in der Sahara, Motorenlärm wie am Nürburgring gepaart mit dem Geruch von Benzin wie in einer Werkstatt – und das mitten im Kreis Nienburg. Trifft diese Kombination aufeinander, ist es mit großer Sicherheit Anfang August und der MSC Linsburg richtet sein alljährliches Autocross- und Stockcar-Rennwochenende aus. In diesem Jahr hätte die Traditionsveranstaltung ihren 35 Geburtstag gefeiert – doch coronabedingt musste der Verein, wie auch schon vor zwölf Monaten, die beliebte Veranstaltung absagen.

Seit eh und je begleitet auch die Tageszeitung DIE HARKE das Motorsportevent und berichtet von mutigen Überholmanövern, spektakulären Überschlägen, selbst zusammengeschweißten Autos und Tausenden Zuschauern am Rande der Strecke. Ein Rückblick in die Geschichte von dreieinhalb Jahrzehnten Stockcar-Rennen an der Mittelweser im Rahmen unserer Serie „Historischer Freitag“.

Vom Flyer zum ersten Rennen

Eines Tages, Anfang der 1980er Jahre, fiel Carsten Weiß ein Flyer in die Hände: „Altwagenrennen in Bohnhorst!“ Der heutige zweite Vorsitzende des MSC Linsburg war sofort angefixt und ging mit einem VW Variant 1600 erstmals auf die Piste. Das Motorsportfieber griff in Linsburg weiter um sich, im nächsten Jahr machte sich mit Fritz Kahle schon der zweite Rennfahrer auf den Weg in den Südkreis, sie wurden von Wolfgang Buckwitz und Kurt Engelbart begleitet. Kahle war damals noch 17 Jahre alt und benötigte die Unterschrift seiner Eltern, um überhaupt starten zu können, nach dem Rennen wurde das Auto noch auf dem Acker für 20 Mark an einen Schrotthändler verkauft.

Stau in Linsburg: Auch 1999 ging es beim Stockcar-Rennen des MSC extrem eng zu.

Im darauffolgenden Jahr kam Dieter Schacht mit einem 16er-Renault dazu, doch dessen Antriebswelle riss im Vorfeld des Rennens. Mangels Ersatzteilen wurde kurzerhand ein VW-Käfer nachgeholt und spontan zum Rennwagen umgebaut: Scheiben raus, fertig!

Mit diesen ereignisreichen Erlebnissen war der Grundstein gelegt, um schließlich einen eigenen Verein zu gründen: In der Gaststätte „Zur Post“ wurde 1985 der Verein offiziell ins Leben gerufen.

100 Zuschauer am Stöckser See

Nach der Vereinsgründung wurde die Idee des ersten eigenen Rennens forciert. Erstmals rund ging es 1986 auf einem Feld am Stöckser See – allerdings rein vereinsintern. Es wurde, wie damals üblich, in T-Shirt und kurzer Hose gefahren und es waren 15 Autos am Start.

Immer ein Zuschauermagnet: Die Stockcar-Rennen in Linsburg

Dazu gab es eine Bierbude und einen Grill, knapp 100 Zuschauer waren vor Ort, um sich das Spektakel anzusehen. Hinzu kamen noch ein paar Soldaten vom angrenzenden Übungsplatz, die ein Manöver durchführten und die vom Lärm und womöglich dem Geruch von Fassbier und Bratwurst magisch angezogen wurden. Auf der Piste fuhren Modellen wie ein VW Variant, Golf I oder Ford Taunus. Auf den Fahrersitzen saßen Teilnehmer wie Thorsten „Toto“ Hagedorn oder auch Dietrich „Kerni“ Kernein, die danach über Jahrzehnte dem aktiven Stock-Car-Sport treu bleiben sollten und es teilweise noch heute sind.

Das Zeitalter des Wachstums

Schon das zweite Rennen sollte ein Jahr später mit rund 60 Teilnehmern auch aus anderen Vereinen das erste Event deutlich übertreffen. Es wurde bereits in Klassen gestartet, wie es auf Veranstaltungen der Interessengemeinschaft Nord-West (Bohnhorst, Bramsche, Preußisch Oldendorf, Schnathorst) üblich war – und es gab sogar eine Frauenklasse.

1989: Der Stöckser Dietrich Kernein (links) erwischt mit seinem Ford Taunus den Ford des Oldendorfers Dirk Blanke und lässt ihn überschlagen.

Die Veranstaltung war ein voller Erfolg, von da an war Stockcar in Linsburg ein fester Termin im Jahr – wie Schützenfest und Weihnachten. Auch hatte sich der noch junge Verein bewiesen, solch eine Veranstaltung stemmen zu können. Es wurde über die Aufnahme in die Meisterschaftsläufe der IGNW verhandelt, die wenig später auch erfolgte und bis heute besteht.

Aufgrund von steigender Geschwindigkeit und auch einiger schwererer Verletzungen, die unter anderem dazu führten, dass Bohnhorst kein Rennen mehr veranstaltet, rückte der Aspekt der Sicherheit immer mehr in den Fokus. Die ersten Überrollbügel mussten in die Autos eingebaut werden und wurden über die Jahre immer mehr zu Käfigen, die festen Kriterien entsprechen müssen. Auch der Seriengurt reichte nicht mehr aus, die Drei-Punkt-Gurte wurden Pflicht. Auch Dinge wie Wassertanks wurden verboten, Kühlsysteme und Tank mussten sicher sein.

2012: Ein Rennwagen kann einen Überschlag gerade noch abfangen –
spektakulär sieht es dennoch aus.

Auch die Autos wurden verändert und so kristallisierten sich ein paar Marken und Modelle heraus, die sich besonders gut für Stockcar-Rennen eigneten: Ford Taunus und Granada, Opel Kadett und Ascona. Die Fahrzeuge wurden nahezu unzerstörbar, weil immer mehr Rohre, Eisen und Bleche eingebaut und verschweißt wurden, was irgendwann in Stahlplatten gipfelte, die mit einem Schweißbrenner zugeschnitten werden mussten.

Das hatte zur Folge, dass die Autos schwerer wurden, worauf wieder mit mehr Leistung und Traktion reagiert werden musste. Es begann ein Wettrüsten, dem dann von der IGNW Einhalt geboten wurde. So wurden Zwillingsreifen, Igel-Profil und später auch die extremen Verstärkungen verboten.

Das Aussterben der Hecktriebler

Die 1990er-Jahre waren vor allem durch immer strengere Auflagen in Sachen Umweltschutz geprägt, die es den Vereinen bis heute immer schwerer machen, eine solche Veranstaltung durchzuführen. Aber auch im sportlichen Bereich fand eine kleine „Kulturrevolution“ statt, die Fronttriebler hielten Einzug in die Arenen Nordwestdeutschlands.

Männer wie Ralf „Ralle“ Behme entdeckten den Vorteil in den Kurven und entschieden sich zum Beispiel für den Ascona C mit dem 1,8-E-Motor. Von da an begann in den Klassen eins und zwei langsam das Aussterben der Hecktriebler.

Der MSC Linsburg war immer ein Verfechter des wieder maßvolleren Verstärkens und hat – um Widerstände in der IGNW zu brechen – eine zweite Rennserie ab 2005 ins Programm genommen. Die Norddeutsche Stockcar-Meisterschaft (NDM) war ein wenig anders aufgestellt und beschränkte vor allem das Schweißen nicht. Ziel war hierbei, als erster fünf Runden zu absolvieren und die anderen Fahrzeuge mit allen Mitteln daran zu hindern. Das versprach spannenden Motorsport mit reichlich Aktion auf der Piste.

Verbogene Kotflügel wurden auch schon 1989 spontan mit dem Vorschlaghammer korrigiert.

2005 und 2006 war das Linsburger Rennen somit eine Doppelveranstaltung mit noch mehr Fahrzeugen und sehenswerten Duellen auf der Strecke. Doch im Fahrerlager gab es auf beiden Seiten „Experten“, die jeweils für sich beanspruchten, „echtes“ Stockcar zu fahren. Als vonseiten der NDM gefordert wurde, der MSC müsse sich für eine Rennserie entscheiden, kehrten die Linsburger zu ihren Wurzeln zurück und blieben beim herkömmlichen Renn- und Klassenmodus.

Königsklasse vor dem Aussterben

Die vergangenen Jahre waren durch immer geringere Teilnehmerzahlen geprägt, die Königsklasse drei ist mittlerweile vom Aussterben bedroht. Auch die Anzahl von Linsburger Fahrer ist in der IGNW geringer geworden. Ein Grund könnte sein, dass sich der MSC seit ein paar Jahren mit WBAC-Motocross eine neue Rennserie auf die Veranstaltung geholt hat. Viele Fahrer sind vom Stockcar zum Autocross gewechselt – in der Hoffnung, nicht mehr so viel schrauben, schweißen, flexen und reparieren zu müssen. Die Zuschauerzahlen zeigen, dass die Rennserie gut angenommen wurde.

Fest zum Rennwochenende in Linsburg gehören neben der Action auf der Strecke die Aftershow-Partys auf dem Festzelt, die stets die Vereinskassen füllen und Großteile der Veranstaltung mitfinanzieren. So eine Feier wäre in diesem kaum möglich gewesen. Daher ist die Hoffnung im MSC-Lager groß, spätestens 2022 wieder an den Start gehen zu dürfen.

Seit 2012 steht auch ein jährliches Winterrennen im Kalender des MSC Linsburg, dass zuletzt aber ebenfalls coronabedingt ausfallen musste – vielleicht dröhnen aber immerhin in diesem Winter wieder die Motoren in der Samtgemeinde Mittelweser.

Bild und Text: „DIE HARKE“ Von Philipp Keßler

 Danke Tanken-Micha !!

Unter diesem Motto haben wir heute Abend unserem langjährigen Vereinstankwart Michael Walter und seiner Kerstin an Ihrem letzten Tag als Tankstellenpächter der Classic Tankstelle in Meinkingsburg mit einem Corona-konformen Autokorso verabschiedet!

Vielen Dank für eure Vereinstreue und alles Gute für die Zukunft!

News zum Stock Car und Autocross in Linsburg 2021

Hallo Motorsportfreunde,
leider ist es uns aufgrund der behördlichen Auflagen in Kombination mit dem Risiko, die Veranstaltung kurzfristig oder sogar während des Rennwochenendes abzusagen, nicht möglich, unser Rennen im August durchzuführen.
Die Ausgangslage wäre eine andere, wenn wir ein eigenes Renngelände hätten. Da uns dies aber nicht zur Verfügung steht, werden wir das Autocross und Stock Car Rennen am 07.08. + 08.08.2021 absagen müssen.


Wir haben aber weiterhin die Hoffnung, dieses Jahr noch unser Winterrennen durchzuführen.

Über weitere Neuigkeiten und Informationen halten wir euch auf unser Internetpräsenz:
www.msc-linsburg.de auf dem laufenden.


Um nichts mehr zu verpassen, folgt uns auch gerne auf Facebook und Instagram:
https://m.facebook.com/msclinsburg
https://www.instagram.com/msclinsburg/

Bleibt gesund eurer

                          Motorsportclub Linsburg

Erfolgreiches Debüt in der GLPpro beim großen Preis der Stadt Magdeburg 16.06.2021 

Anfang Mai ging es zum ersten Mal in der GLPpro für unsere Fahrer Marius Friemelt und Dominik Wegener an den Start. Dies war zugleich der erste Wettbewerb überhaupt im Rahmen der Rundstreckenrennen für die Fahrer und Ihren Opel Astra GSi und konnte direkt als Erfolg über den Erwartungen abgeschlossen werden.
Nachdem im März der letzte Test in Papenburg stattgefunden hatte, wurden im Nachgang noch kleine Anpassungen am Fahrzeug vorgenommen. Hier unterstützten die Weser Tischlerei GmbH und die Firma Brandfeuer GmbH das Team. Anschließend meldeten sich Dominik und Marius zum großen Preis der Stadt Magdeburg in der Motorsport Arena in Oschersleben an und beantragten die vorgeschriebene Rennlizenz in Form der RaceCard beim DMSB.

Das Rennwochenende begann am Freitag mit der Platzsuche im Fahrerlager. Bei über 250 Fahrzeugen war dies nicht ganz einfach. Hier hatte glücklicherweise Wilhelm Hamann, ebenfalls Fahrer in der GLPpro, einen Platz für den MSC Linsburg freigehalten. Wilhelm kommt, wie die beiden Linsburger Fahrer, auch aus dem Stock Car Sport. Daher kennt man sich schon ewig und konnte sich im Vorfeld zu dem Rennen ein paar Infos zum Ablauf in der GLPpro von einem erfahrenen Piloten abholen. Während das Team den Aufbau im Fahrerlager vorgenommen hatte, konnten Marius und Dominik Ihr Fahrzeug zur technischen Abnahme bringen, die ohne Mängel bestanden wurde. Im Anschluss wurde das Fahrzeug für das erste freie Training vorbereitet.

Marius wurde in die Gruppe A eingeteilt und Dominik in die Gruppe B. Die Gruppe A, in der Wilhelm ebenfalls mit seinem Ford Escort startete, ging als erstes in das freie Training. Trotz eines Gewichtnachteils entschieden sich Marius und Dominik die Trainings zusammen im Fahrzeug zu starten um Strecke und Fahrzeug besser kennenzulernen. Nun ging es los, das erste Mal auf der Rennstrecke in Oschersleben, das erste Mal unter Wettbewerbsbedingungen auf der Rundstrecke, das erste Mal mit diesem Fahrzeug auf Zeitenjagd und das erste Mal mit 24 Konkurrenten zeitgleich auf der Piste. Der Beginn eines neuen Abenteuers, nachdem Marius und Dominik bislang nur im Stock Car und Autocross Sport unterwegs waren. Die ersten zwei Runden wurden genutzt um die Reifen ins Temperaturfenster zu bringen und ein Gefühl für die Strecke zu bekommen, die Marius bisher nur von der Play Station und aus Youtube Videos kennengelernt hatte. Die Rundenzeiten wurden von Runde zu Runde besser. Die beiden stellten jedoch schnell fest, dass in der Klasse viele Fahrzeuge unterwegs waren, die wesentlich schneller als ihr Opel Astra waren. Somit beschränkte man sich das gesamte Training darauf die Grenzbereiche des Fahrzeugs kennenzulernen, und den überlegenen Fahrzeugen nicht im Wege zu stehen. Dies lief sehr erfolgreich und Marius konnte im Laufe des Trainings seine Rundenzeiten um 10 Sekunden verbessern und das Auto ohne Beschädigungen wieder ins Fahrerlager bringen. Nach dem ersten freien Training hat das Team um Teamchef Mario Bartels das Auto innerhalb einer halben Stunde für das zweite freie Training vorbereitet, bei dem Dominik erstmals ins Volant greifen sollte. Neben einem Check aller Flüssigkeitsstände wurden noch Anpassungen am Reifendruck vorgenommen um das Griplevel bei steigenden Außen- und Asphalttemperaturen zu erhöhen.

Das erste Training für Dominik verlief ähnlich wie bei Marius. Vor dem Start machte sich reichlich Nervosität breit, die sich dann aber nach den ersten zwei Runden schnell legte. In der Gruppe B waren die anderen Fahrzeuge wesentlich näher am Leistungslevel des Astras. Dies hatte zur Folge, dass Dominik nicht nur seine Rundenzeiten von Runde zu Runde verbesserte, sondern auch einige Überholmanöver fahren konnte. Auch das Überholen auf der Rennstrecke mussten die beiden Fahrer erstmal erlernen. Während man im normalen Straßenverkehr den Blinker links setzt und ohne Weiteres am anderen Fahrzeug vorbeifährt, ist dies auf der Rennstrecke völlig anders. Bei Fahrzeugen mit ähnlichem Leistungslevel saugt man sich von Kurve zu Kurve an den Vordermann. Wenn man dies geschafft hat und sich am Heck des Vordermannes festgesetzt hat, analysiert man als Hinterherfahrender die einzelnen Streckenabschnitte und Kurven, um herauszufinden, wo man schneller als der Vordermann ist und einen Angriff starten könnte. Selbst im Training wird hier wenig Platz gelassen und jeder Fahrer kämpft um seine Position auf der Strecke – echter Motorsport! Gegen Mitte des freien Trainings gab es dann eine Schrecksekunde für die Linsburger Piloten. Auf der Start – und Zielgeraden hatte sich Dominik im Heck eines Ford Escort RS 2000 festgesetzt um in Kürze ein Überholmanöver anzusetzen, als in der Hotelkurve der Vordermann die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor und sich um 90 Grad drehte. Durch ein reaktionsschnelles Ausweichmanöver konnte ein Zusammenstoß an dieser Stelle verhindert werden. Solche Treibereien lassen den sowieso schon erhöhten Puls in sekundenbruchteilen weiter ansteigen. Gegen Ende des Trainings ist dann noch ein Renault R5 Alpine Turbo im Kiesbett gelandet, so dass die Trainingssession unter Code 60 zwecks Bergungsarbeiten des Renaults beendet wurde. Dominik konnte sich im Laufe der Runden sogar um 14 Sekunden verbessern zwischen der langsamsten und schnellsten Runde.

Das Fazit des ersten Trainingstags war gut. Die Fahrer und das Auto haben keine Schäden genommen. Man hat sowohl die Strecke kennengelernt als auch am Auto noch Verbesserungsmöglichkeiten für den Folgetag mitgenommen und beide Fahrer haben festgestellt, dass Rundstreckenrennen absolut etwas für sie sind. Ein Vergleich mit vorherigen Rennserien ist nicht möglich, da es bei diesem Wettbewerb auf ganz andere Dinge ankommt, um das Fahrzeug schnell zu bewegen. Im Anschluss an die Trainings wurde dann das Fahrerlager verlassen und das Camp bei Speed Autoservice in Oschersleben aufgebaut. Der Inhaber, Manuel Kirmes, ist den Linsburgern durch die Autocross Sparte bekannt und hat uns auf seinem Werksgelände eine Übernachtungsmöglichkeit für das ganze Team geboten, die die Fahrer und Helfer dankend angenommen haben.

Am Samstag stand dann das Qualifying auf dem Zeitplan. Hier haben die Fahrer in der GLPpro 25 Minuten Zeit eine Bestmarke in der Asphalt zu setzen. Es wird lediglich die schnellste Quali-Runde gewertet, die dann über den Startplatz im Rennen entscheidet. Auch hier haben sich Dominik und Marius dazu entschlossen, die Läufe zu zweit im Auto zu fahren. Vom Beifahrersitz aus kann man sich verschiedene Details einprägen, für die man gar keine Zeit findet, während man hinter dem Lenkrad sitzt. Es startete wieder zuerst der A-Lauf mit Marius am Steuer. Vor dem Lauf wurde noch ein neuer Satz Reifen montiert, den im Vorfeld der Veranstaltung ETS Linsburg zur Verfügung gestellt hat. Während der ersten Runden ist dann aufgefallen, dass die Motortemperatur im Gegensatz zum Vortag stark angestiegen ist. Aufgrund der begrenzten Fahrzeit haben sich die Piloten im Fahrzeug dazu entschieden, auf einen Boxenstopp zu verzichten und die warme Luft dem Motor durch das Einschalten der Heizungsanlage samt höchster Gebläsestufe zu entziehen. So konnte Marius seinen Stint zu Ende fahren und sich auf Startplatz 28 für das Rennen qualifizieren.

Im Anschluss stand das Qualifying von Dominik in der Wertungsgruppe B auf dem Programmplan. Da in der Kürze der Zeit zwischen den zwei Läufen die Ursache für das Thermikproblem nicht auffindbar war, hat auch Dominik trotz strahlendem Sonnenschein in Oschersleben die Heizungsanlage des Autos genutzt, um dem Motorraum etwas Wärme zu entziehen. Bevor er richtig loslegen konnte, in der Einführungsrunde, ist vom Vordermann ein Stein in die Luft gewirbelt worden, der direkt in die Windschutzscheibe des Astras eingeschlagen ist – Krack – Steinschlag in der Frontscheibe. Dieser Schaden sollte jedoch nicht weiter an der Perfomance des Wochenendes hindern. Dominik hatte in den ersten Runden ständig viel Verkehr vor sich. Da jedes Überholmanöver Zeit kostet, nutzte er die ersten Runden dafür, den Grenzbereich des Astras weiter auszutesten und die Bremspunkte vor den einzelnen Kurven hinauszuzögern, um auf den Geraden länger die Geschwindigkeit halten zu können. Ganz getreu dem Motto „wer später bremst, ist länger schnell“. In seiner vorletzten Trainingsrunde konnte er dann einen Angriff auf die Zeit nehmen und schaffte es mit einer Zeit von 2:00.603 fast die 2 Minuten Marke zu knacken. So nah dran waren die beiden Linsburger Fahrer dieses Wochenende noch nicht. Die Zeit reichte für den 19. Startplatz beim anstehenden Rennen am Folgetag.

Nach den Qualifikationsläufen machte sich das Team auf die Fehlersuche am Fahrzeug. Nach diversen Überprüfungen wurde festgestellt, dass der Lüfter des Motorkühlers keine Funktion mehr hatte. Es wurde noch versucht, das zuständige Relais zu überbrücken, jedoch erfolglos. Der Lüfter hatte seinen Geist aufgegeben. Da kein Ersatzlüfter mit im Teilepaket vor Ort in Oschersleben war, hat die Boxencrew improvisiert und der Luftzufuhr, die aus dem Fahrtwind entsteht, alle Wege neben dem Kühler versperrt. Dies hatte dann zur Folge, dass der Luftstrom nur noch den Motorkühler erreichen würde. Dennoch war es unausweichlich, beim morgigen Rennen wieder Heizung und Gebläse zu nutzen. Bei Temperaturvorhersagen von knapp unter 30 Grad stand bereits am Vortag fest, dass im Rennen ordentlich geschwitzt werden würde. Nach der Improvisationsreparatur wurde noch die Vorderachse und die Bremsanlage inspiziert und das Fahrzeug für den Renntag vorbereitet. Im Anschluss wurde dann wieder im Camp der Abend bei einigen Räubergeschichten aus der Vergangenheit in ruhiger Atmosphäre beendet.

Sonntag = Renntag, Renntag = Spaßtag! Nach Abbau des Camps machte sich das Team am frühen Sonntag Morgen wieder auf den Weg in die Motorsport Arena Oschersleben, um das erste GLPpro Rennen zu fahren. Obwohl sowohl Dominik als auch Marius in Ihrer Vergangenheit schon etliche Rennveranstaltungen gefahren sind und auf eine dreistellige Anzahl an Rennstarts kommen, waren beide nervös vor Ihrem ersten Rennen im Rundstreckensport. Bevor die Gruppe A um Marius starten sollte, wurde das Auto nochmal auf Herz und Nieren überprüft und vom Team für das Rennen vorbereitet. Die Fahrer haben sich ebenfalls für die Rennen vorbereitet. Hierzu gehören feuerfeste Unterwäsche, ein feuerhemmender Rennoverall, ein Helm nach aktuellen Standards, ein HANS System und Handschuhe, Schuhe und Kopfhaube nach FIA-Norm. Im Anschluss wurde das Fahrzeug an den Vorstart in die Startaufstellung gefahren.

Kurz darauf ging es in die Einführungsrunde. In dieser ging es darum, kurz vor Rennstart die Semislick Reifen nochmal auf Temperatur zu bringen, bevor dann die Ampelanlage auf der Start- und Zielgeraden auf Grün springt und das Rennen mit einem fliegenden Start freigegeben wurde. Marius startete gut ins Rennen und konnte seine Verfolger hinter sich lassen. Nach den ersten zwei Runden konnte er sich an eine Zweiergruppe, bestehend aus zwei Ford Escort RS 2000 mit gleicher Serienmotorleistung herankämpfen. In der Folgerunde hatte dann der Führende Opel Kadett C einen Motorschaden erlitten. Da die Rennleitung hier lediglich eine niedrige Gefahrenstufe durch ausgelaufenes Öl gesehen hat, wurde das Rennen weitergeführt und die Fahrer wurden im Bereich der ausgelaufenen Betriebsmittel durch schwenkende Fahnen zu erhöhter Vorsicht angehalten. Dadurch konnte zwar der Bereich nur mit niedriger Geschwindigkeit gefahren werden, das Rennen lief aber ohne Unterbrechung weiter. In den weiteren Runden lieferte sich Marius wieder einen Kampf mit den vorher angekündigten Ford Escorts, die er beide in der Hasseröder Kurve überholen konnte. Nachdem er dann freie Fahrt hatte, konnte er seine Rundenzeiten von Runde zu Runde verbessern. Als die restliche Fahrtzeit des Rennens dann noch 6 Minuten angezeigt hat, ist Marius mit dem Astra auf der Start- und Zielgeraden ausgerollt und hat das Fahrzeug abseits der Strecke abstellen müssen. Der Motor ist während der Fahrt ausgegangen und ließ sich nicht mehr starten. Somit hieß das Ergebnis für ihn dann in der Abschlusswertung: DNF – did not finish!

Nachdem ein Abschleppfahrzeug das Rennauto nach Rennende zurück ins Fahrerlager gebracht hat, ging das Team auf Fehlersuche um den zweiten Start von Dominik in der Gruppe B zu ermöglichen. Der Fehler wurde gefunden. Das Zündkabel zwischen Zündverteiler und Zündspule hatte den Defekt ausgelöst. Hierauf wurde dies repariert und das Auto konnte wieder an den Vorstart gebracht werden. Nun machte sich Dominik für seinen ersten Rennturn bereit. Auch er nutzte die Einführungsrunde um Temperatur in die Reifen zu bringen, bevor der fliegende Start das Rennen freigegeben hatte. Dominiks Startrunde verlief ereignisreich. Zwei Fahrzeuge vor ihm drehten sich ein Ford Escort und ein VW Käfer in der Dreichfach-Links der Motorsport Arena Oschersleben. Diesen Fahrzeugen konnte er ausweichen und im Anschluss auf Zeitenjagd gehen. Hierbei lieferte er sich ein Duell über mehrere Runden mit einem umgebauten VW Käfer. Im weiteren Rennverlauf hatte Dominik viele Positionskämpfe und konnte hierbei die meisten für sich in der Gruppe B entscheiden. Das Fahrzeug lief gut und ohne technische Probleme. Auch das Griplevel auf dem Asphalt war stark durch die hohen Außentemperaturen von fast 30 Grad. So drehte Dominik Runde für Runde und verbesserte seine Rundenzeiten kontinuierlich. Nachdem die Zielflagge nach 25 Minuten Rennzeit geschwenkt wurde, stellte Dominik das Auto im Parc Ferme ab und das Team wartete auf die Siegerehrung.

Der Veranstalter führte diese so durch, dass er die drei Podiumsplätze öffentlich aufrief und die restlichen Starter Ihr Ergebnis im Nachgang über die Ergebnislisten einsehen konnten. Nach dem einspielen der deutschen Nationalhymne rief der Veranstalter den Sieger auf, dann den Zweitplatzierten und anschließend den Drittplatzierten, der in diesem Fall niemand geringeres als Dominik Wegener vom MSC Linsburg war. Unter großem Applaus des Teams und doch sichtlich überrascht folgte Dominik seinem Aufruf, bestieg das Siegerpodest und reckte seinen Pokal für Platz 3 in die Höhe. Ein voller Erfolg beim Debüt in der GLPpro. Nach der Siegerehrung holte sich Dominik dann die Glückwünsche des Teams ab, dass auch sehr zufrieden mit dem Ergebnis war. Im Anschluss wurde dann das Auto verladen, das Fahrerlager aufgeräumt und sich langsam auf den Heimweg gemacht.

Das Fazit des ersten Rundstreckenrennens von Marius und Dominik war großartig. Die gesamte Veranstaltung war top organisiert. Das Auto lief bis auf ein paar Kleinigkeiten gut und ist absolut konkurrenzfähig. Beide Fahrer hatten Ihren Spaß und werden weiter in der GLPpro starten. Dominik war, nicht zuletzt durch seine Podestplatzierung begeistert von seinem ersten Rennen und auch Marius hat trotz seines Rennausfalls viel für die kommenden Wettbewerbe mitnehmen können. Die Erwartungen der beiden Fahrer wurden übertroffen. Auch die mitgereiste Crew hatte Ihr Vergnügen und wird beim nächsten Lauf wieder mit dabei sein um das Auto zu betreuen und für die Fahrer vorzubereiten.

Als nächstes Event haben sich die Linsburger Piloten den VFV Klassic GP Schleiz am Schleizer Dreieck im Juli ausgesucht. Vorab wurde das Rennfahrzeug noch bei der Hochzeit von Marius und seiner langjährigen Partnerin Maxi als Begleitfahrzeug im Autokorso eingesetzt. Nun steht der Opel Astra wieder in seiner Garage und wird von seinen Fahrern gewartet, damit er für den Grand Prix der Schleiz rennbereit ist.

Ein großer Dank von Marius und Dominik geht an die mitgereisten Helfer Mario Bartels, Dominik Steinmeyer und Heiko und Hauke Plumhoff. Weiter bedanken sich die beiden bei dem befreundeten Team um Fahrer Wilhelm Hamann, der sein Fahrzeug in der Wertung der Gruppe A auf Platz 23 brachte und sein Schrauber Roland „Otto“ Lüllwitz für die Unterstützung beim ersten Ausflug in den Tourenwagensport. Last but not least geht ein besonderer Dank an die Unterstützer Brandfeuer GmbH, DG Mietservice, ETS-Linsburg, Presch GmbH, Weser Tischlerei GmbH und DG Textildruck. Diese Partner machen den beiden Fahrern des MSC Linsburg den Einstieg in den Rundstreckenmotorsport einfacher.

Bild und Text: geschrieben von Marius Friemelt