Ein Artikel in der Nienburger Zeitung vom 25.04.2014

Ein Artikel in der Nienburger Zeitung vom 25.04.2014

Ordentlich drunter und drüber ging es beim Saisonauftakt der Nordwestdeutschen Meisterschaften der Interessengemeinschaft-Nord-West Stock Car (IGNW) im Stock-Car-Rennen. Bei lauem Lüftchen lieferten sich motivierte Adrenalinjunkies in ihren präparierten Stock-Cars spannende Rennen. Ausgerichtet wurde das waghalsige Spektakel von Toni Reichenbach und seinen Kollegen des Stock-Car-Teams Outsiders. Sieger in den Klassen Junioren, bis 1.500, bis 2.000 und bis 3.000 Kubikzentimeter sowie in zwei speziellen Wettbewerben wurden gekürt. Auch Reichenbach selbst konnte sich einen Gewinner-Pokal sichern.
Dass das Wetter mitspielte, war sowohl für die teilnehmenden Fahrer als auch für die Stimmung bei Schaulustigen von Vorteil. Viele Motorsportinteressierte kamen ins beschauliche Vierden, um am Eventwochenende teilzuhaben. Eine bestimmte, dominierende Altersgruppe war unter den Anwesenden nicht auszumachen. „Über das Interesse der Menschen freuen wir uns total“, so Reichenbach. „Trotzdem hoffen wir natürlich, dass den Rennen künftig immer mehr Aufmerksamkeit zukommt.“ Überschläge, Autoumdrehungen und geschaffte Runden – diese Komponenten entscheiden beim Stock-Car-Fahren letztlich über Sieg oder Niederlage. Um möglichst hohe Punktzahlen und Platzierungen kämpften die Fahrern einzeln, ganz nach dem Motto jeder für sich. 20 Minuten blieb ihnen pro Runde, um Mut, Geschick und wohl auch ein bisschen Glück unter Beweis zu stellen. Die Vorlaufrunden am ersten Renntag galten zwar in allen Klassen als Einstieg und wurden zum Warmlaufen genutzt, gingen aber bereits in die Gesamtwertung ein. Wer dabei keinen guten Start hinlegte und sein gesetztes Ziel nicht erreichen konnte, dem blieb der hoffnungsvolle Blick auf die zwei entscheidenden Endrunden am Folgetag. Abends ging es jedoch zunächst zur allgemeinen Auflockerung in zwei Klassen in ein gesondert bewertetes Nachtrennen.
Unter Flutlicht konnten sich dort die Rennfahrer Wilhelm Hamann (vom Team Sancho Racing, 305 Punkte), Marcus Scholtes (Sachs-Racing-Team, 248) und Otto Lüllwitz (MSC Linsburg, 109) durchsetzen. Mit einer Zeltfete und lautstarker DJ-Unterhaltung ließen Fahrer, Besucher sowie Nachzügler mit Feierlaune den ersten Veranstaltungstag gemeinsam ausklingen. Der Zweite zeigte dann, ob sich der Fahrtrend der Vorrunden in den jeweiligen Klassen bestätigte oder das Ergebnis noch einmal umgeworfen werden konnte. Drei Runden pro Klasse waren für die Wochenend-Gesamtwertung vorgesehen und dementsprechend turbulent fielen die beiden Endrunden an diesem Tage aus. Sonderlich brisante Verletzungen zog sich aber niemand zu. „Eine etwas heikle Handverletzung war dabei, ein paar Verstauchungen und Prellungen sicher auch“, resümiert Reichenbach nüchtern. „So etwas passiert aber ja bei jedem Sport mal. Bei uns gibt es keine schlimmeren Verletzungen als etwa bei Fußballern.“
Was außerdem noch ausstand, war der unter Stock-Car-Fahrern besonders beliebte Rodeolauf. Als Gewinner geht in diesen Runden der Fahrer hervor, der das letzte, noch fahrtüchtige Auto besitzt. Regeln oder Vorschriften sind dabei Fremdwörter. „Bloß die Fahrertür, die ist und bleibt uns heilig“, erklärt Reichenbach. Ein Pokal für diesen besonderen Durchgang ging an Reichenbach selbst. „Es hat wieder richtig Spaß gemacht“, schwärmt er. Angst um seine eigene Gesundheit habe er beim Stock-Car-Fahren nie, höchstens zeitweise ums Auto.
Neben ihm erfolgreich beim Rodeo traten Pascal Vedder (409) und Marius Friemelt (MSC Linsburg, 102) an. In den Endrunden erfolgreich und somit Sieger in der Gesamtwertung wurden: Klasse 1 (bis 1.500): Daniel Brethauer (Sachs-Racing-Team, 199), Hubert Popp (Sachs-Racing-Team, 148), Sebastian Seitz (MSC Linsburg, 103); Klasse 2 (bis 2.000): Christina Popp (Sachs-Racing-Team, 248), Wilfried Kuhlmann (Bama-Racing, 208), Frank Rothermund (Opel-Gang, 201); Klasse 3 (bis 3.000): Sebastian Doyle (Kleeblatt-Team, 316), Stefan Sander (Sancho-Racing-Team, 305), Michael Büsching (301); Klasse 4 (Junioren): Pascal Nerenheim (MSG Porta, 424), Arnold Schneider (Racing-Team-Kalletal, 405), Lucas Vedder (404). Den Gesamtsieger-Wanderpokal nahm Frank Rothermund von der Opel-Gang entgegen. Zum nächsten Rennen muss dieser wieder mitgebracht und bestenfalls vom Team verteidigt werden.
Nach diesem gelungenen Auftakt in Vierden findet der nächste Meisterschaftstermin am 16. und 17. August in Linsburg statt. Am 30. und 31. August folgen Rennen in Destel und am 20. und 21. September geht es noch nach Bramsche. Bei allen Rennen wieder mit dabei: Reichenbach und die Outsiders. „Nach all diesen Veranstaltungswochenenden steht der Stock-Car-Meister dann endgültig fest“, erklärt Reichenbach.
Weitere Informationen rund um den Motorsport, zur IGNW sowie zum Team der Outsiders sind im Internet unter www.ignw-stockcar.de zu finden.
geschrieben von: Christine Duensing „Rotenburger Rundschau“
Sich ohne viele Verbote austoben
Wenn Toni Reichenbach einen Ausgleich zum Alltag braucht und sich so richtig austoben will, setzt er sich in sein Auto und versucht, andere Fahrzeuge aufs Dach zu drehen, indem er sie rammt. Der 33-Jährige ist aber kein Verkehrsrowdy, der seinen Führerschein mit rüpelhaftem Verhalten aufs Spiel setzt, sondern hat sich dem Stock-Car-Rennen verschrieben. Das ist eine Variante des Motorsports, die durch Stefans Raabs Stock Car Crash Challenge im Fernsehen einem breiten Publikum bekannt geworden ist.
Ziel dabei ist es, durch gezieltes Anfahren die Konkurrenten zu 180-Grad-Drehungen oder besser noch zu einem Überschlag zu zwingen. Für derartige gelungenen Aktionen und das Absolvieren von Runden gibt es während der 20-minütigen Rennen Punkte. Gefahren wird auf Wiesen und Äckern, die meist mit Oval-Kursen versehen werden. Teilweise werden auch Schikanen eingebaut. Um die Sicherheit zu gewährleisten, werden Gräben gezogen, um die Fahrzeuge aufzuhalten, sollten sie komplett außer Kontrolle geraten. Reichenbach fährt seit seinem Einstieg in die Szene 2009 regelmäßig Rennen und wurde in den vergangenen zwei Jahren jeweils Fünfter in der Nordwestdeutschen Meisterschaft der Interessengemeinschaft-Nord-West Stock Car (IGNW). „Auch wenn es Motorsport ist, ist es noch ein erschwingliches Hobby“, sagt der Sittenser. Voraussetzung ist allerdings etwas handwerkliches Geschick, um die Autos umzubauen und in Schuss zu halten.
Mit 500 bis 1.000 Euro ist es möglich, aus einem Fahrzeug, dass auf der Straße nicht mehr zugelassen würde, ein Stock Car zu machen. Das wird komplett entkernt und von sämtlichen Glasteilen und Verkleidungen befreit. Eingebaut werden ein Vollschalensitz mit Hosenträgergurten für den Fahrer, ein Überrollkäfig, ein Motorkäfig und Stahlmaschengitter an Windschutzscheibe und Fahrerseite. Der Tank wird durch einen Bootstank im Innenraum ersetzt und auch Kühler und Motorelektronik werden im geschützten Innenraum platziert. Türen und Heckklappe werden zugeschweißt, lediglich die Motorhaube lässt sich mit Schnellverschlüssen noch öffnen. Der Fahrer steigt durch die Fensteröffnung der Beifahrerseite ein und aus. In den vergangenen Jahren sind allerdings auch das Motortuning und die Abstimmung von Getriebe, Radgröße und Bereifung immer wichtiger geworden, ergänzt Reichenbach. „Die Geschwindigkeiten haben sich einfach erhöht, da muss man mithalten können, um schnell aus der Gefahrenzone kommen zu können.“ Sein ursprünglicher 70-PS-Motor hat eine Leistungssteigerung auf rund 120 PS erfahren.
Dabei werde gebastelt und getüftelt, um die Motoren kostengünstig hochzuzüchten. Um auf den Äckern möglichst idealen Grip zu haben, schneiden die Fahrer sich ihre Profile selbst in gebrauchte Reifen. Außerdem sollten sensible Stellen mit Rahmenkonstruktionen oder durch das Aufschweißen von Blechen verstärkt werden, damit sie die Zusammenstöße besser wegstecken. „Ich habe vergangenes Jahr ein neues Auto in 28 Tagen fertig gemacht“, sagt Reichenbach. Das sei wie Akkordarbeit neben der Arbeit gewesen. „Schließlich habe ich den Wagen mit 300 Blechen von zehn mal zehn Zentimetern Größe gepflastert, um ihn stabil zu machen.“ Wichtig sei es auch, die Radläufe festzumachen. „Freistehende Räder sind leichte Angriffspunkte. Wenn man dort gerammt wird, ist das Rennen schnell beendet“, erklärt der Sittenser. Genügend Ersatzteile, um auch solche Schäden zu beheben und den Renntag fortsetzen zu können, führt das Team mit. „Die Ersatzteilbeschaffung kann kostenneutral gestaltet werden, wenn man bereit ist, Schrottautos zu suchen, auszuschlachten und die Reste zum Schrottplatz zu bringen“, verrät der Sittenser. Trotz der Beanspruchung der Fahrzeuge durch die Crashs können sie durchaus drei oder vier Jahre gefahren werden, bevor nichts mehr geht. Aktiv ist Reichenbach seit 2013 beim Stock-Car-Team Outsiders. Das Team mit neun Fahrern besteht aus rund 20 Leuten. „Wir machen alle freiwillig und ohne feste Verpflichtungen oder Bindungen mit. Wir haben einfach Spaß am Hobby“, erzählt Reichenbach.
In Planung ist, dass die Outsider den Saisonauftakt zur Nordwestdeutschen Meisterschaft am 12. und 13. April in der Nähe von Sittensen ausrichten. Die Verhandlungen mit den zuständigen Behörden laufen bereits. Fest stehen drei weiteren Termine der Meisterschaft. Gestartet wird in vier Klassen (bis 1.500, bis 2.000 und bis 3.000 Kubikzentimeter sowie Junioren). Wer genaueres über die Bestimmungen, Termine und Anmeldemodalitäten wissen möchte, findet im Internet unter www.ignw-stockcar.de weitere Informationen. Spaß macht Reichenbach auch die ungezwungene Atmosphäre unter den Aktiven der Szene. „Zusammenhalt wird groß geschrieben und es wird eine Art Großfamilienverhalten gelebt – wir feiern und grillen zusammen und sie Familien sind eigentlich immer dabei.“ So macht er sich auch immer mit Frau Jenny und den Kindern Franziska und Kevin (fünf und neu Jahre alt) zu Rennen auf. „Jenny fährt das Gespann mit unserem Wohnwagen, ich das mit dem Rennwagen und den Ersatzteilen. Unsere Kinder haben bei den Rennen Freunde gefunden und schreiben sich sogar mit ihnen.“ Auch wenn Reichenbach den Sport für sicherer hält als etwa das Fußballspielen, gab es doch schon im wahrsten Sinne des Wortes brenzlige Situationen: Bei einem Rennen 2012 hatte seine Spritleitung ein Leck.
Das Benzin tropfte auf den heißen Krümmer und entzündete sich. Etwa eine dreiviertel Runde absolvierte er mit einem brennenden Auto, bevor er merkte, dass die Signale der Streckenposten ihm galten. „Als Stichflammen an den Pedalen ins Fahrzeuginnere schlugen, wusste ich, das etwas nicht in Ordnung war. Dank der feuerfesten Rennbekleidung und weil keine brennbaren Materialen mehr im Auto waren, ist nichts passiert.“ Der Liebe zu seinem Hobby hat das keinen Abbruch getan: „Es ist eben ein schöner Ausgleich zum Alltag. Es gibt auf der Rennstrecke fast keine Verbote“, findet er.
Wer sich für den Sport interessiert und mal reinschnuppern möchte, kann mit Reichenbach per E-Mail an tonireichenbach@yhoo.de Kontakt aufnehmen.
Geschrieben von: Nikolas Fricke „Rotenburger Rundschau“
Kleine Vorgeschichte zum Bangerrennen:
Bereits zum vierten Mal machte sich eine Gruppe des MSC Linsburg auf den Weg nach Holland / Emmen um am verücktesten Rennen des Jahres teilzunehmen.
Angefangen hat alles, als sich eine sechsköpfige Gruppe auf die Reise machte um als Zuschauer sich so ein Rennen mal aus der Nähe zu betrachten.
Nach ein paar Startbier wuchs bei Fietze Wohlers der Wunsch dort auch einmal daran teilzunehmen.
Von dieser super Idee begeistert, sagten im Jan Steding und Dominik Wegener spontan zu, ein Auto für diese Veranstaltung im darauf folgenden Jahr zu kaufen und zu bauen.
Gesagt getan, ein Jahr später am 28.12.2013 stand das erste Banger Auto vom MSC Linsburg in Holland am Start.
Der Fahrer war Fietze Wohlers!!!!
Eigene Bilder:






Hier der komplette Renntag auf YouTube:
Das zweite Winterrennen des MSC Linsburg fand am 04.12.2013 auf einem Linsburger Acker statt. Anders als beim Stockcar-Rennen im Sommer, geht es bei diesen Rennen nur um die meiste Runden und nicht um die meisten Punkte, durch Angriffe auf andere Fahrzeuge.
Zusammenschnitt vom 2. Linsburger Langstreckenrennen mit einem mal wieder einzigartigen Starterfeld.
Die Bilder vom Rennen:



































































Anfang November war es wieder soweit , Torsten, genannt Toto, servierte wieder beim letzten Clubabend leckeres Knipp aus der Pfanne…..










Anfang Oktober fand in Linsburg der Abschluss der diesjährigen IGNW. Meisterschaft statt, die Meisterschaftsfeier sowie Pokalübergabe. Danach würde noch bei Kühlen Getränken sowie Bratwurst vom Grill noch fleissig Fachgesimpel und aber schon über die nächste Meisterschaftssaison geredet













































Der „BLickpunkt“ aus Nienburg schrieb einen Artikel über das Stock Car Rennen zu lesen am 15.08.2013
