Hitziges Motorsportwochenende in Linsburg

Linsburg ## Die sommerliche Hitze stellte den Motorsportclub Linsburg, der zum 32. Mal das Stockcar-Rennen in der Linsburger Feldmark durchführte, vor große Probleme.

Denn der Rundkurs, auf dem die Rennen ausgetragen wurden, musste ständig bewässert werden. Dennoch hatten die rund 70 Teilnehmer viel Spaß bei der zweitägigen Veranstaltung – sie haben das Beste aus den Temperaturen gemacht.

Im Fahrerlager etwa war etwa Jürgen „Fietze“ Engelbarth mit seinem Wassertank ein gerne gesehener Gast. Wenn er um die Ecke fuhr, standen die Camper schon Schlange, um zur Abkühlung unter den Wasserstrahl zu hüpfen.

Die Zuschauer hatten sich zum Teil mit Sonnenschirmen ausgestattet und mussten auch etwas Staub schlucken. Dafür bekamen sie viel kaputtes Blech und zerbeulte Autos zu sehen. An den Start gingen auch mehrere Teilnehmer des gastgebenden Vereins MSC Linsburg.

Die meisten Punkte vergab die Jury, wenn ein gegnerisches Fahrzeug um mindestens 90 Grad gedreht oder zum Überschlag gebracht wurde. Minuspunkte wurden dagegen bei Angriffen auf die Fahrertür vergeben. Da die Sicherheit bei den Stock Car-Fahrzeugen im Vordergrund stand, wurden bei den Autos sämtliche Scheiben entfernt und die Türen mussten verschlossen sein. Stockcar-Rennen seien jedoch nicht so gefährlich, wie es für die Zuschauer aussieht, erklärte MSC-Pressesprecher Till Engelbarth.

Ein Beulendoktor ist beim Stockcar-Rennen nicht erforderlich – die Dellen gehören dazu. Wenn aber ein Fahrzeug nach einem Crash oder Überschlag nicht mehr fahrbereit war, standen im Fahrerlager beziehungsweise im Innenkreis der Rennstrecke einige Helfer bereit, die sofort mit den Reparaturen oder Reifenwechsel begannen. Während die meisten Fahrer und Helfer den ersten Renntag bei der Riesenzeltfete mit dem Wölper-DJ-Team ausklingen ließen, schraubten anderen die halbe Nacht hindurch um am zweiten Renntag wieder fahren zu können. Die Teilnehmer des Stockcar-Rennens gingen in drei verschiedenen Wertungsklassen an den Start und lieferten sich spannende Rennen. 

Auf dem zweitägigen Programm standen auch Autocross- und Cross-Kart-Rennen, bei denen es für die Teilnehmer auf Schnelligkeit ankam. Anders ist es beim sogenannten Rodeo: Hier gewinnt, wer als letztes noch mit seinem Stockcar fahrbereit ist. Den Pokal von Carla’s Pizza Stube hat Lokalmatador Marius Friemelt vom MSC Linsburg geholt.

Dank und Anerkennung zollten die Organisatoren gegenüber den zahlreichen Helfern, den Landwirten und Lohnunternehmen, die ihre Flächen und Traktoren zur Verfügung gestellt hatten, und gegenüber den Sponsoren. Unterstützt haben das Event unter anderem das Autohaus Nobbe, Hartwich Heizung, Sanitär, Solar und Lüftung aus Nienburg, die Lohnunternehmen Hoffmeyer, Busche und Dannenberg, Decibel Licht&Tontechnik, Landschlachterei Twachtmann, die Firma Schlamann, die Classic Tankstelle in Meikingsburg, Carla’s Pizza, die Firma Brandfeuer aus Linsburg sowie die Ehrenamtliche der Feuerwehr, des THW und des ASB. 

Fahrt mit „Mad Max“

Ralf Behme vom MSC Linsburg hat echten Hingucker gebaut: Sein „Mad Max“-Corsa ist an die bekannte Filmreihe angelehnt. Immer wieder fügt er neue Details hinzu. So gehört etwa ein Schädel zur Innenausstattung, genauso wie der Puppenkopf, der einen von der Fahrertür anlächelt. 

An der Beifahrerseite hängt eine abgerissene Hand und selbstverständlich rostet der Opel, der übrigens nur auf Privatgelände gefahren wird. Um das Aussehen noch zu verbessern, stellt Behme den Wagen nach draußen, der Regen tut dann den Rest. Auf die Idee zu dem Themen-Auto kam er eines Winters. Die Saison war vorbei und in der Werkstatt wenig zu tun – also fing er an zu basteln. 

„Ich bin mit den Filmen aufgewachsen und finde die toll“, erklärt der Linsburger, der früher selbst aktiv Stockcar gefahren ist. Heute unterstützt er seine Vereinsfreunde, die beim Motorsportwochenede auch gerne mit dem „Mad Max“ unterwegs sind.

Bild und Text : Kreiszeitung @Johanna Müller